Hinter einer unscheinbaren Garagentür verbirgt sich das wohl kleinste Museum Stuttgarts: Maries gute Stube. Auf gerade einmal acht Quadratmetern werden Stadtteilgeschichten aus dem Stuttgarter Westen lebendig. Vom Jahr 1788, in dem das Viertel nur aus Weinbergen, Gärten und Feldern bestand bis zu Erzählungen aus den 1970er Jahren, als die Straßenbahn noch durch den Schwabtunnel fuhr. Das Herzstück der Sammlung ist eine sprechende Kaffeekanne, die mit ihren kleinen Porzellanohren vielen Gesprächen am Kaffeetisch gelauscht hat und sie jetzt durch ihren Schnabel wieder erklingen lässt.
Bäckerei und Konditorei Schuler, Bismarckstr./ Ecke Seyfferstr.
So spricht etwa Doris Hensinger über eine Bäckerei, die ihr Großvater um 1910 übernommen hatte. Außergewöhnlich waren damals seine französischen Backwaren.
Bäckerei Schuler in den 1950er Jahren, © Doris Hensinger
Geöffnet ist Maries gute Stube nach Voranmeldung unter post(at)mariesgutestube.de und wenn Aktionen auf dem Traubenplätzle stattfinden. Meistens hängt dann auch unser Zeitfenster draußen: ein spannender Blick ins Quartier anno 1912. Die aktuellen Termine finde Sie auf der Homepage.
Fotos: © Annik Aicher, Henrike Luz