Wintergemüse

Herbstliche Bauerngärten am Traubenplätzle: Auch wenn es draußen kühl wird, bibbert die alte Kohlsorte Nero di Toscana nicht so schnell. Nach dem ersten Frost schmecken die einzeln gezupften Blätter von Brassica oleracea var. palmifolia gut in Eintöpfen und Aufläufen.

Ein etwas größerer Verwandter dieser Palmkohlart wächst auf der englischen Insel Jersey. Er heißt Jersey Tree Kale oder auch Walking Stick Cabbage (Spazierstock-Kohl). Warum? Ganz einfach: Gegen Ende des 19. Jahrhunderts stellten Inselbewohner/innen aus den langen Kohlstämmen Spazierstöcke her! Sie pflückten die Blätter als Delikatesse für Mensch und Tier, schnitten den Kohlstrunk ab und ließen ihn zwei Jahre lang trocknen. Danach wurde der Stock geschliffen, lackiert, mit einer Stahlspitze und einem Knauf versehen und an Touristen als The local curiosity verkauft.

Auch der Rote Rosenkohl (Brassica oleracea var. gemmifera) und die gelben Hornveilchen (Viola  cornuta) können Kälte gut ab. Die essbaren Veilchen sind dazu noch fröhliche Leuchtpunkte in Salaten und Süßspeisen.